Tages-Anzeiger 27.08.2008

Alkohol erhöht das Krebsrisiko – doch niemanden kümmert s

Eine Mehrheit der Bevölkerung glaubt, Krebserkrankungen würden vor allem durch Umweltgifte oder Stress verursacht – doch Alkoholkonsum ist viel gefährlicher.

Über die Ursachen von Krebserkrankungen kursieren viele falsche Annahmen, heisst es in der Studie, bei der 30'000 Menschen in 29 Ländern befragt wurden. Sie wurde anlässlich des Weltkrebskongresses in Genf veröffentlicht, der heute begann. Wichtig sei deshalb eine umfassende Informationsarbeit, folgerte die Internationale Vereinigung gegen Krebs (UICC), die den Kongress organisiert.

Alkoholkonsum als unterschätzter Risikofaktor

Das Krebsrisiko steige mit dem Alkoholkonsum, hält die UICC fest. 42 Prozent der Befragten aus Wohlstandsländern glauben jedoch, dass Alkohol keinen Einfluss habe. 57 Prozent denken hingegen, dass Stress und die Umweltverschmutzung wichtige Risikofaktoren sind. Zudem meinen 59 Prozent der Befragten, dass sie das Krebsrisiko mindern können, indem sie Früchte und Gemüse essen.

Dies sehen Wissenschafter anders: Stress wird überhaupt nicht und Umweltverschmutzung nur am Rande als Ursachen gesehen. Und dass Gemüse und Früchte das Risiko mindern, ist laut der UICC weniger stark belegt als der schädliche Einfluss von Alkohol.

Andere Sichtweise in Entwicklungsländern

Differenzen in der Wahrnehmung stellten die Forscher zwischen den Befragten in Wohlstandsländern und jenen in Entwicklungsländern fest. Während in letzteren 48 Prozent der Meinung waren, man könne nicht viel tun, um Krebs zu verhindern, denken dies in reichen Ländern nur 17 Prozent.

Generell glaubten die Befragten, dass nicht beeinflussbare Faktoren wie zum Beispiel die Luftverschmutzung mehr Einfluss hätten als jene, die vom Verhalten abhängen, hält die Studie fest. Für den designierten UICC-Präsidenten David Hill zeigt dies, dass die wichtigen Botschaften bislang nicht gehört worden seien.

Für die Studie hatten die Forschungsinstitute Roy Morgan Research und Gallup International ingesamt 30'000 Menschen in 29 Ländern befragt.

(raa/sda)


Tages-Anzeiger 13.04.2011

Ein Gläschen in Unehren

.. was sich zunehmend bestätigt ..

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Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) beispielsweise hält für gesunde Frauen 10 Gramm Alkohol pro Tag für gesundheitsverträglich, bei Männern 20 Gramm. Für Frauen entspricht dies 2,5 Deziliter Bier oder 1 Deziliter Wein, für Männer dem Doppelten.

Zwar zeigte sich, dass die meisten alkoholbedingten Krebsfälle mit übermässigem Konsum in Beziehung stehen (18 von 100 Krebsfällen bei Männern, 4 von 100 bei Frauen). Doch auch wer sich an die Empfehlungen hält, hat ein gewisses Risiko, wegen Alkoholkonsums an Krebs zu erkranken (3 von 100 Krebserkrankungen bei Männern, 1 von 100 bei Frauen). «Im Hinblick auf das Krebsrisiko gibt es keinen sicheren Grenzwert für den Alkoholkonsum», ... <ganzer Artikel>

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