Die Natur hat uns die Fähigkeit gegeben, zu resignieren in Sisyphus-Situationen, aber
auch die Fähigkeit, uns in Fahrt, in Euphorie zu bringen. So können wir zB Gemeinschaften festigen. Wir kennen auch die Kinder, die so überdreht sind, dass Unfälle entstehen; wir können über s Ziel hinausschiessen, manisch werden.

Dies ist eine Frage der Regulation, der Selbstregulation.

Wir können versuchen, in Episoden von Niedergeschlagenheit bis Depression einen Sinn zu finden und sie als eine Aufforderung unserer Natur anzusehen, etwas zu unternehmen auf eine neue Zufriedenheit hin, sich neue erreichbarere Ziele zu stecken.
Dazu gehört es, überhaupt zu erkennen, wo die Grenzen des Erreichbaren sind, und dies anzunehmen, was oft mit Schmerz verbunden ist, die unerreichbaren Ziele wirklich aufzugeben und dies zu betrauern. Dazu sind Menschen nicht ohne weiteres bereit; so kann verweigerte Trauer zu Depression führen.

Nicht alle 'Depressionen' sind pharmakologisch behandlungsbedürftig.
Antidepressiva sollen vielmehr ein gelegentlich wertvolles Werkzeug bei der Selbstregulation sein, unangemessene Stimmungen zu regulieren. Der Patient entscheidet nach gemeinsamer Abwägung mit dem Arzt.