Brustkrebs-Vorsorge

Aktuell ist die Brustkrebsvorsorge ein schwieriges Thema.

Obwohl der Brustkrebs fast zu vorderst bei verlorenen Lebensjahren von Frauen, jedenfalls den Nichtraucherinnen, liegt, besteht heute in der Medizin eine Unklarheit, was eine wirklich lohnende Vorsorge darstellt.

zB Vermutlich finden die Frauen bei der Selbstuntersuchung bei systematischer Selbstuntersuchung nur die günstigeren, spät metastasienden, langsamer wachsenden Tumoren früher. Die Frauen finden ohnehin die meisten Krebse spontan selbst. Vielleicht metastasieren die tötlichen Tumoren schon sehr früh.

Eine kurze Zusammenfassung, ein Kommentar zum Artikel im renommierten BMJ ( 2009:338:446-8) zur Brustkrebs-Screening Prof. Truniger im Periskop des Swiss Medical Forum:
Was sind die Evidenz-basierten Fakten?

  1. Das Screening mit Mammographie bringt Nutzen und Schaden.
  2. Wenn 2000 Frauen 10 Jahre lang gescreent werden, dann wird eine einzige Frau vor dem Tod durch Mammakarzinom gerettet.
  3. Aber zur selben Zeit werden 10 gesunde Frauen zu Unrecht zu Krebspatientinnen gestempelt, unnötig behandelt, total oder partiell mastektomiert, chemotherapiert oder/und bestrahlt.
  4. Etwa 200 Frauen erleben einen falschen Alarm: Ist es Krebs? Oder doch nicht?

Das wäre die Evidenz, mit der die Patientinnen konfrontiert werden sollten ...
Und die Wahrscheinlichkeit einer falschen Diagnose durch Mammographie ist zehnmal grösser als die, den Tod durch Mammakarzinom zu vermeiden.
Das wäre die Evidenz, die der Patientin auch vermittelt werden müsste - aber offenbar nicht wird.

aus Periskop, schweiz. med. Wochenschrift, Prof. Dr. med. B. Truniger

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