Laktose-Intoleranz

Entstehung: Bei einer Laktose-Intoleranz kann der Milchzucker nicht mehr im Dünndarm in Galaktose und Glukose aufgespalten und nicht mehr aufgenommen werden, sondern wandert in den Dickdarm, wo ihn Bakterien verwerten und dabei Gas produzieren, die den betroffenen Menschen blähen und plagen können und indirekt durch die Ausscheidung der stinkenden Gase auch die Mitmenschen. Bei hohem Konsum kann auch Durchfall, sogar sehr heftiger Durchfall entstehen.
Milchzucker ist im wässrigen Milchanteil enthalten, nicht im Rahm.
Eine Laktoseintoleranz ist ungefährlich, nur beeinträchtigend.

Milchzucker

Abgrenzung: Milchzucker-Unverträglichkeit oder medizinisch Laktose-Intoleranz ist überhaupt nicht das Gleiche wie eine Kuh-Milch-Allergie.

Vorkommen der Intoleranz: In Europa sind etwa 5-10% der Bevölkerung laktose-intolerant, mit zunehmendem Alter mehr und mehr. Ursprünglich müssen ja nur Säuglinge Milch verdauen können und erst mit dem Entstehen der Milchwirtschaft vor rund 10'000 Jahre begann die menschliche Evolution diese Altersgrenze hinauszuschieben (mehr Details zur Geschichte hinter diesem Link mit neuer Studie von 2022!). Anlagebedingt kann die Unverträglichkeit auch schon relativ früh einsetzen.

In Süd-Asien, wo mehr Früchte zur Verfügung stehen, gab es diesen evolutionären Druck weniger und so sind dort rund 90% der Erwachsenen laktoseintolerant.

Beim sehr selteneren absoluten Laktase-Mangel als Erbstörung vertragen schon die Neugeborenen den Milchzucker auch der Muttermilch überhaupt nicht.

Die "Therapie" ist die Vermeidung des Milchzuckers in der Nahrung und als Notlösung die Einnahme von Laktose-abbauende Laktase, das Enzym, das dem Intoleranten eben fehlt, zB als sehr teures und nur mässig wirksames Präparat 'Lactidgest' oder in Form von Nature-Joghurt.
Die Vermeidung der Laktose ist nicht so einfach, weil in der heutigen Nahrungsmittelproduktion in vielen Lebensmitteln Laktose hineingemischt wird, wo es niemand vermutet, wie zB in Salami ( - was hat das dort zu suchen!). Aber auch in vielen Fertig-Saucen und -Suppen, Guezlis, Kraftriegeln für Sportler, in unbedeutenden Mengen auch als Grundmasse für Tabletten etc wird Laktose verwendet.
Man muss also am besten beim Auswählen der Nahrung schon im Verkaufsladen die Zusammensetzungen durchsuchen nach Milch, Magermilch, Milchpulver, Milchzucker oder Laktose, um diese vermeiden zu lernen. Am einfachsten und besten isst man, was auch am gesundesten ist, was auch die Affen im Urwald essen: Alles, was direkt in der Natur wächst ohne versteckte menschliche Verarbeitung: Gemüse, Früchte, Salate + pflanzliche Gewürze, Peperoncini, Knoblauch, Zwiebeln, allenfalls Eier, Fleisch.
Zusätzlich ist auch lange gereifter Käse oder mit gewisse mit Mikroorganismen geimpfte junge Käse wie gewisse Blauschimmelkäsesorten wie zB 'Castello blu' symptomfrei möglich nach meiner Erfahrung.

Auf alle Milchprodukte muss nicht verzichtet werden:

  1. kommt Milchzucker nur im wässrigen Teil der Milch vor. Butter und weitgehend Vollrahm enthält nur Spuren davon und kann genossen werden.
  2. gibt es heutzutage hierzulande laktosefreie Milch bei den Grossverteilern, wenig teurer als normale Milch, dafür etwas süsser, wohl weil die Laktose schon gespalten wurde.
  3. bauen Bakterien in der Joghurt- und Käse-Produktion den Milchzucker sehr früh ab.
    Ausgereifter Käse oder Nature-Jogurt enthält keine Laktose mehr und kann ebenfalls in vollen Zügen genossen werden'''. Frucht-Joghurte hingegen werden wegen den Früchte pasteurisiert, dh die die Laktose abbauenden Joghurt-Keime wieder abgetötet, sodass diese je nach Produktion nicht die Zeit haben, alle Laktose abzubauen. Auch Frischkäse kann noch etwas Laktose enthalten.
    Man kommt als Betroffener nicht darum herum, die einzelnen Produkte zu testen und kennen zu lernen.
  4. Wer auf eine Wanderung oder Skitour geht, dem sind einzelne Flati oder zu deutsch Fürze wahrscheinlich unwichtig, hingegen möchte man in eingeschlossener nobler Gesellschaft nicht unangenehm auffallen.

Die erwähnte Notlösung ist die Einnahme von Laktase, dem Laktose abbauenden Enzym, als Form von Lactigest-Tabletten oder Nature-Joghurt, das noch Laktose der Joghurt-Bakterien enthält.
Die Wirkung ist aber selten vollständig. Die Schwierigkeit besteht vorallem darin, die Laktase genügend gut mit der Lakose vermischen zu können. '-Ein Löffel Milch enthaltender Dessert - eine Tablette Lactigest.. oder wenn nicht zur Hand: 1 Löffel Suppe mit Milch - 1 Löffel Naturjoghurt vom Gastgeber, .. etwas mühsam..

.. speziell für Gastgeber und Gastronomen

Unter den Gästen, die sich als Laktose-Intolerant klassifizieren gibt es immer einen Anteil von Vergiftungs-Verängstigten, die nicht hauptsächlich eine Laktose-Intoleranz haben und meist undifferenziert auch alle Milchprodukte nicht zu essen wünschen, was natürlich ihr Recht ist.
Den echten und verständigen Laktose-Intoleranten erkennt man, dass er durchaus reifen Käse, Naturejoghurt und Rahm konsumiert ohne Zweifel und Klagen. Das macht das Kochen für Betroffene nicht mehr so schwierig.

Erst recht hat Laktoseintoleranz rein gar nichts zu tun mit der Glutén-Allergie, die heute auch sehr in Mode gekommen ist. Um den komplizierten Diät-Wünschen der Gästen einfacher entgegen zukommen gibt es allerdings Diät-Koch-Elemente wie Bouillon etc, die die Ansprüche für alle Diät-Populationen erfüllen.

siehe auch Laktose-Intoleranz-Test