Schmerztherapie mit Medikamenten

1. Stufe

Paracetamol (zB Dafalgan, od Panadol,..) 4x1gr tgl, ist relativ schwach, hat keine Nebenwirkungen in der genannten Dosis, wirkt auch gegen Fieber

2. Stufe

2a

Rheuma-Mittel od Antirheumatika zB Diclofenac (Original: Voltaren), Ibuprofen(Original Brufen), etc (ca 30 verschiedene Substanzen in der Schweiz)
hemmen Schmerz, Entzündung/Schwellung und Fieber,
aber auch die Resistenz der Magenschleimhaut gegen die eigene Säure und schädigt bei gleichzeitigem Dursten die Nieren.
dh vor der Anwendung genug trinken, sodass der Urin hell erscheint
bei Magenschmerzen stoppen und andere Magenschädigung meiden, dh kein Tabak, kein Alkohol, kein Stress;
wenn die antirheumatische Therapie wichtig ist ev magenschützende Medikamente dazunehmen.

2b

Novalgin Art der Wirkung eher wie Paracetamol, Stärke eher wie Stufe 2.

(Extrem selten gefährliche Granulopenie, sodass es nur eingesetzt werden soll, wenn auch ein entsprechender Vorteil entsteht, wie die Vermeidung des Ulcus- oder Nieren-Schädigungs-Risikos der Rheumamittel, was besonders bei älteren Patienten zum tragen kommt, gemeint so ab Pensionierungsalter.)

3. Stufe

Tramadol, ev Codein, eigentlich abgewandelte Opiate, machaen quasi nicht mehr süchtig (in meiner 26j Praxistätigkeit 2x erlebt)

wirkt gegen Schmerz, macht ruhig, gelassener, aber auch unkonzentrierter, ev müde je nach Dosis (Achtung beim Autofahren); nur sehr kleine Suchtgefahr.

Keine Hemmung von Entzündung oder Fieber

Nebenwirkung in hoher Dosis ist Übelkeit bis Erbrechen. Individuelle Dosierung gerade bei Frauen und kleinen Menschen; dort ist die Standard-Dosis von 50mg ist sehr oft zuviel.

4. Stufe

Richtige Opiate: Morphium, Methadon, Fentanyl, Heroin, etc

Wirkung/Nebenwirkungen wie in Stufe 3, aber stärker wirksam und ausgeprägte Suchtgefahr innert 5-7 Tagen.
Wird vorallem nach Operationen und bei Krebs gebraucht.
Eine gesunde Seele kann allerdings eine richtig indizierte Opiattherapie auch wieder leicht abbauen, was bei voller körperlicher Abhängigkeit ebenfalls 5-7 Tage dauert, wenn die Verabreichung plötzlich ausgesetzt wird, bei langsamem Abbau (zB wöchentlich 10% weniger) bis viele Monate.

Ergänzend . .

.. sollen Schmerz-Auslöser beseitigt werden, zB Verkrampfungen der Muskulatur, die Gefäss-Kontraktion bei der Migraine, eine Depression, etc . .

Chronische Schmerzen

Bei chronischen, dh nichts anderes als lang, monatelang dauernde Schmerzen verändern sich auch die Nerven. Oft liegt dann gar keine Gewebsschädigung mehr vor, sondern eine eigentliche Nervenkrankheit. Diese können dann kaum mehr mit Schmerzmitteln behandelt werden, sondern eher mit 'Nervenmitteln',

Schmerztherapie ohne Medikamente

  • Angst steigert die Schmerzwahrnehmung, Zuversicht, aber auch Wut und Aggression schwächt sie ab. Zuversicht kann allenfalls therapeutisch genutzt werden.
  • Wärme entspannt, gekühlte Nervenbahnen feuern langsamer, dh weniger,..
  • Erregung der Nachbarnerven 'lenken ab' (kollaterale Hemmung). Vielleicht beruht Akupunktur auf diesem Mechanismus.
  • Ein hilfreiches Buch über eine günstige Haltung gegenüber Schmerzen