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Erfahrungen aus meiner 35jährigen Hausarzt-Tätigkeit lasse ich hier einmal stehen zum Nachschauen, auch wenn dies nicht mehr mein Hauptfocus darstellt.

Unser Verständnis von ..

Angst-Störung

Angst ist als Schutz sinnvoll - wir sagen dann auch „Respekt“. Dieser Schutzmechanismus kann aber auch beeinflusst, ja muss reguliert werden, wenn er droht zur Behinderung zu werden.

Wiederholte Exposition in einer ungefährlichen Angst-Auslösesituation verändert die damit verbunden „bedingten Reflexe“ und führt zur Gewöhnung, zum Abbau der Angst. Exposition braucht allerdings Ueberzeugung und Mut. (>Verhaltenstherapie der Angst, ev mithilfe von hypnotisch-imaginativen Verfahren und Cortisol-Medikation)

(Die Einnahmen von minor Tranquilizern, Benzodiapinen wie Temesta etc, bringen kurzfristig Erleichterung, machen innert einer(!) Woche süchtig und behindern die langfristige spontane Selbstregulation der oben beschriebenen Schutz/Angst-Funktion. Sie sind nach Überzeugung vieler Psychiater kontraproduktiv und sollten nur ausnahmsweise mit entsprechender Schlauheit benützt werden.)

siehe auch:

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Leiden: Welche Haltung dazu einnehmen?

Lust und Unlust resp Unglück und Zufriedenheit/Glück steuert uns, entscheidet in uns, bevor wir es bemerken. Nur wenn eine Situation nicht eindeutig ist, wird das Bewusstsein zuhilfe genommen, um zu entscheiden.

Mit unterschiedlichem Zeithorizont fallen Entscheide verschieden aus. Je nach Erfahrung und Erziehung entscheiden einzelne kurz- oder langfristig, ähnlich wie in der Politik. Leider ist sofortige Lust gelegentlich mit späterem Leiden verbunden. Was ist richtig? Dies muss jeder für sich entscheiden.

Auch Weitsichtige können Leiden nicht ganz vermeiden, auch mithilfe einer an sich leistungsfähigen Medizin nicht - Trauern wir darüber und versöhnen wir uns danach mit unserem Schicksal, auch indem wir uns den noch möglichen Freuden hingeben und unsere Aufmerksamkeit auf den Handlungsspielraum lenken.

siehe auch:
Selbsthilfegruppen

Wenn ich mit allem aufhöre, das mich nicht glücklich macht,
hab ich einen Haufen Zeit, um glücklich zu sein.
Irene Lötscher
 
In der Romandie sagen sie: "Quand on a la santé, c'est pas grave d'être malade."
Eine Patientin

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Sucht + Therapie

Bei Überwindung einer Sucht geht es vor allem darum, das nüchtern Leben zu lernen, weniger um den körperlichen Entzug. Dieser ist sogar bei Opiat- dh zB Heroinabhängigkeit mit Hilfe von Methadon eine Kleinigkeit, wenn man sich genug Zeit nimmt.

Sehr schwierig aber ist das Ändern der Gewohnheit, sich schnell chemisch glücklich (und langfristig unglücklich) machen zu wollen statt den Aufwand auf sich zu nehmen, das Leben schlau zu planen und zu organisieren. Süchtige lassen sich durch heftige Gefühle leicht davon abbringen, zB von Frustration und Verzweiflung, Unsicherheit und Angst, die auf alten Erlebnissen basieren.

Das während der Sucht Erlebte und Geübte lässt sich nicht mehr ungeschehen machen, sodass dann vor allem bleibt, Versuchungssituationen zu meiden.
Auslöser-Situationen können aber mit hypnotischen Techniken allmählich von den unangenehmen Gefühlen entkoppelt werden.

Methadonprogramm

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Schlaf- und Schlaflosigkeit

Viel Schlafen ist gesund. Doch ..

Schlafmittel machen innert etwa 1 Woche abhängig und helfen innert etwa einem Monat nicht mehr. Das Beachten einer 'Schlafhygiene' hilft langfristig besser, wie nun auch durch Studien klar bewiesen ist.

Dazu gehören:

  • gleich bleibender Schlaf-Wach-Rhythmus
  • muskuläre Ermüdung tagsüber
  • Licht- dh vor allem Sonnenlicht-Exposition tags
  • Vermeiden nervöser Anregung abends spez in der Stunde vor dem Schlaf zB durch Fernsehen, Chemikalien wie Kaffee oder hohe sportliche Leistung
  • Akzeptieren, dass der Schlaf nicht erzwungen werden kann, sondern ruhiges meditieren im Bett auch Erholung bringt.
  • Schlafzimmer und Bett nicht für Aktivitäten nutzen. Diese Orte sollen im Hirn als wohlig ruhige Orte gespeichert sein.
  • Gedanken auf das Erlebte richten, nicht die morgentlichen Pflichten,
    Allenfalls auf ablenkende angenehme Gedanken, Fantasien oder ein Buch mit wohliger Atmosphäre.

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Lebensgeräusche aus dem Vegetativum <–> Warnzeichen

Das Funktionieren der inneren Organe ist verbunden mit einer Körperwahrnehmung, die uns manchmal verunsichern, ja manchen auch recht Angst machen können. Gelegentlich sind dies Warnzeichen, manchmal normale Lebenszeichen ähnlich wie "Motorgeräusche".
Dies zu unterscheiden ist für Laien nicht immer möglich. Häufig ist diese Unterscheidung und Information und Beruhigung des Patienten die wesentliche und einzige Aufgabe des Arztes. Auch dafür kann sich ein Arztbesuch lohnen.

Beispiele für normale "Lebensgeräusche": Herzklopfen bei Aufregung, Atemnot bei Anstrengung und Trainingsmangel, Drücken im Bauch bei Stuhlbewegung, Krämpfe bei der Menstruation, Wallungen in der Menopause oder Abänderung, Kopfschmerzen bei Durst.

Hingegen Warn- oder Alarm-Zeichen: Blut im Urin, Stuhl, ungewollte Gewichtsabnahme, zunehmende Veränderungen der Stuhlgewohnheiten mit erfolglosem Drang und Bauchschmerzen, Funktionsstörungen wie Bewusstlosigkeit, Lähmungen, Gefühllosigkeit, ausserordentliche Schmerzen, etc. .

Beispiel: Reizdarm, Link: Darmkrebs-nie

Es gibt auch von der medizinischen/pharmazeutischen Business-Kultur er-/gefundene Krankheiten, die Angst machen können. Es gilt sie zu erkennen und sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen und die Bedeutungen richtig einzuschätzen.

Siehe auch Fluch und Segen moderner Diagnostik (TagesAnzeiger 2011-01-12)

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Kinesiologie+Craniosakraltherapie

Craniosakraltherapie verstehe ich wie eine geführte Meditation.
Sie stärkt die Selbstwahrnehmung, schafft Ruhe und Konzentrationsfähigkeit, löst Spannungen, sammelt Energie, gibt Raum für Abwägungen, fördert Auflösung von Widersprüchen, führt zu Ueberzeugung, Absicht und Wille.

Kinesiologie hilft Aussagen hochkommen zu lassen, die man sich erst nicht erlaubt oder auf die auch die Therapeutin nicht immer kommt, kann etwas Türöffner-Funktion haben.

Für diese zwei wertvollen Methoden überweise ich Patienten zu Irene Lötscher.

Wie gesund bleiben – Vorsorge, Lebensstil, Ernährung

Was zahlt sich aus als Vorsorge?

Lebensjahre gehen vor allem verloren durch
(in der Reihenfolge der Bedeutung):

  • Tabak (ca 10 Lebensjahre!) und andere Suchtmittel wie Bier ..
  • unfallträchtiges Verhalten von jungen Männern
  • Suizid
  • Brustkrebs
  • Bewegungsarmut und schlechter Ernährung mit Übergewicht und Zuckerkrankheit, hohem Blutdruck und Blutfett (Cholesterin).

Gesund bleiben heisst:

  1. frische Luft atmen statt Teer
  2. viel frisches Gemüse, Salate, Früchte , ev. Soja*; langsam zu verdauende Kohlenhydrate, dh Getreide (Brot, Teigwaren, Reis, Mais, etc) od Kartoffeln je nach Energiebedarf
  3. viel Bewegung für Herz,Gefässe u Knochen (Inwieweit ist Sport gesund??, Milch gesund?)
  4. gutes Gewicht halten
  5. kaum Alkohol, Zucker (besonders nicht in Getränken), kaum Fleisch und tierisches Fett
  6. genug Schlaf
  7. Beziehungen pflegen, planvolle, optimistische Aktivität statt Stress, Zeit Ruhe zu finden
  8. Medizinische Vorsorge:
    1. gelegentlich Blutdruck und Cholesterin messen
    2. nötige Impfungen im Auge behalten
    3. Frauen 3-jährliche gynäkologische Kontrollen inkl Brustkrebs-Vorsorge ab 50
    4. ab 50-jährig Augenarzt zur Vorsorge des Glaukoms (grünen Stars)
    5. ab 50 Dickdarm-Krebs-Vorsorge mittels Dickdarmspiegelung, dh Colonoskopie

* für Phytoöstrogene: Soja, Getreide, Leinsamen, Gemüse und Früchten, Hülsenfrüchten, Wurzelgemüse, Rotklee, spez. versch. Kohl, Beeren, Leinsamen

(Prostata-Krebs zu suchen scheint sich eigentlich erst zu lohnen, wenn Symptome bestehen. Überlegungen hier.)
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aus senso 2009-2, S14, v helsana

Der 'Spiegel' zu 'Gesundheit'

Rückenschmerzen, chronische Schmerzen

Rückenschmerzen bedeuten meist schmerzhafte Verkrampfung und damit Durchblutungsstörung überforderter Muskeln.
Diese verlangen kurzfristig eine Entspannung durch Dehnen, dh. viel Bewegung ohne Last am Ort des Schmerzes oft unter zu Hilfenahme von Schmerzmitteln und langfristig Muskelaufbau, was nicht ohne entschiedenes persönliches Engagement möglich ist.

Ich zeige eine einfache Gymnastik für die akute Schmerz-Phase und anschliessende Rückfall-Vorsorge jeweils bereits in der Praxis. Physiotherapie hilft denen, die sich dazu mehr stimulieren lassen müssen.
Das Erreichte soll durch permanente körperliche Aktivität erhalten bleiben, am besten mit einem Sport, der Spass macht, der auch Begegnung mit Anderen und Natur beinhaltet.

Offenbar hilft eine spezielle Hebetechnik wenig.

Erfahrungsbericht

Chronische, stressende Schmerzen mit vegetativen Begleitsymptomen prägen sich im Nervensystem ein, sollen deshalb genügend und früh behandelt werden. Der Spruch "Bewegung ist das beste Schmerzmittel" hat viel Wahres. Bei Arthrosen sind durch Muskelaufbau schon manche Patienten beschwerdearm geworden.

(Was ist eigentlich genau Rheuma, Hexenschuss, Gicht, ..., ein Schleudertrauma ?)

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Hausapotheke

Es gibt Situationen, in denen Laien recht gut einschätzen können, woran sie gerade erkrankt sind und wie die - manchmal auch relativ dringende - Therapie erfolgen könnte, wie zB bei einem intensiven Brechdurchfall. Dafür ist es sinnvoll eine kleine Hausapotheke bereit zu haben.

Dazu folgende Informationen: Hausapotheke

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Banale Infekte, Impfen

Banale Infekte, "Erkältungen"

Virus-Infekte der Luftwege sind häufig, durchschnittlich fünfmal jährlich. Dabei ist Kälte nicht Ursache wie 'Erkältung' ausdrückt, sondern schon erstes Symptom; dh 'Erkältung' ist ein kultiviertes Missverständnis.

Gegen Virusinfekte haben wir nur ausnahmsweise Medizin (zB bei Herpes, Hepatitis C, AIDS, mässig wirksam bei Influenza). Dh das Immunsystem überwindet einen Schnupfen, eine Bronchitis selbst.

Der Grossteil der Symptome geht auf die Abwehr, nicht etwa die Keimpräsenz zurück. Die Symptome vollständig zB mit Cortison zu unterdrücken wäre unklug; teilweise darf man das, dh zB das Fieber senken mit Paracetamol. Schneller gesund wird man davon aber nicht.

Sinnvoll ist ein Arztbesuch, wenn sich eine Komplikation ankündigt, wenn Fieber sehr hochsteigt, ungewöhnliche Symptome dazukommen.

Impfen

Ich habe meine Kinder (und mich selbst auch) immer wieder mit Liebe und grosser Überzeugung geimpft. Das Bekämpfen der Kinderkrankheiten ist auch eine Frage der Solidarität mit der dritten Welt, wo jene oft viel schwerer, öfters tödlich verlaufen - ein Grund für die WHO deren Ausrottung anzustreben.

Kinder die besonders komplett geimpft werden, leiden tendentiell seltener an Asthma und Neurodermitis! (Mohrenschläger.. Pediatr Allerg Immunol 2007;18)

Infos zur HPV-Impfung

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am ende ..

müde konfettis
tanzen erneut durch die luft
im laubbläser klang
 
silvia feusi